Veröffentlicht in Aus dem Alltag

Tempolimit #CoronaTagebuch

Es ist Samstagabend nach 21 Uhr. Ein Samstagabend, wie er für mich recht gewöhnlich ist: Ich sitze auf der Couch, trinke ein Glas Wein, snacke die ein oder andere ungesunde Sache und denke über’s Leben nach. Es gab ein Leben vor Corona und es gibt ein Leben nach Corona, hat Thüringers Ministerpräsident Bodo Ramelow gesagt. Dieser Samstagabend ist ein Abend vor

, in und nach Corona für mich. Herzlichen willkommen in meinem introvertierten Leben.

Und doch ist so gar nichts normal. Es ist als hätte mein Leben eine Vollbremsung hingelegt – und nur ganz langsam kommt das Auto wieder ins Rollen. Vorsichtig tuckert es die 20er-Zone entlang, langsam vorantastend. Eine Autobahnauffahrt ist vorerst nicht in Sicht. Ich gewöhne mich daran und gleichzeitig fehlen mir die Überholspuren des Lebens. Der Blick in den Rückspiegel

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, um dann volle Kraft voraus das nächste Ziel in den Blick zunehmen. Nein. Jetzt bleibe ich im Wohngebiet und drehe meine Runden.

Mein Leben ist langsamer geworden. Ich langweile mich nicht, tüftle aber auch nicht an krassen Projekten. Die Decke ist mir noch nicht auf den Kopf gefallen, aber es fehlt der Drive. Ich verbringe meinen Samstagabend wie häufig zuvor, aber vermisse meine Freunde. Ich kann allein sein, aber ich liebe Menschen. Die Arbeit geht auch irgendwie digital, aber eigentlich lebt sie von Beziehungen. Ich freue mich über die Errungenschaften des 21. Jahrhunderts, aber nach einer halbstündigen Konversation der Art „Hört ihr mich?“ „Ich hör dich nicht!“ „Irgendein Mikro rauscht“ „Was war das für ein Knacksen?“ „Dein Bild ist stehen geblieben“ brummt mir schon mal der Schädel.

Ich stelle positiv fest, dass ich entschleunige. Das sagen doch alle, dass wir das heutzutage brauchen, oder? Diese Entschleunigung. Einfach mal langsamer machen. Nicht tausend Dinge gleichzeitig. Ich kann mich glücklich schätzen. Viele Menschen haben gerade jetzt besonders viel Stress.

Und so fahre ich unschlüssig bis zur nächsten Kreuzung, lehne mich über das Lenkrad und schaue nach rechts. Rechts vor links beachten, das kann ich jetzt. Regeln einhalten, alles klar.

Aber das Ziel fehlt irgendwie doch.

Veröffentlicht in Aus dem Alltag, Lifestyle

Privileg Putzen

Ich bin froh, dass ich mich momentan in einer Lebenssituation befinde, in der ich es schaffe, regelmäßig zu putzen.

Nein, ich bin nicht gerade ein Sauberkeitsfanatiker und in meinen Schränken sieht es meist eher kunterbunt aus. Wenn ich bei jemandem zu Besuch bin, ist es mir egal wie ordentlich es ist oder ob das Geschirr schon ein wenig länger neben der Spüle steht. Dennoch mag ich bei mir selbst eine gewisse, zumindest oberflächliche, Ordnung – weil es mir hilft, mich innerlich geordnet zu fühlen. Dies war auch einer der Gründe, warum ich mich mit der Thematik Minimalismus auseinandergesetzt oder mich mit Dingen wie „Reizüberflutung“ beschäftigt habe. Äußere und innere Ordnung hängen für mich zusammen.

In Zeiten, in denen ich weniger zu Hause war, habe ich den Haushalt schleifen gelassen. Entspannen und Auftanken war dann wichtiger, da habe ich klare Prioritäten. Und doch ließ mich die Unordnung zunehmend unzufrieden werden. Ich fühlte mich unsortiert und durcheinander. Dass ich es nun meist schaffe, einmal in der Woche zu saugen, das Bad zu putzen und die Küche halbwegs in Ordnung zu bringen ist für mich persönlich deshalb ein Gewinn. Doch ich muss zugeben: oft genug läuft diese wöchentliche Putzaktion sehr hektisch ab. Ich weiß, dass ich sie für ein gutes Gefühl brauche und doch quetsche ich sie in ein straffes Zeitfenster und erwarte von mir selbst Höchstleistungen, die mich ganz schön ins Schwitzen bringen können. Ich möchte Sauberkeit eben doch nicht zu wichtig nehmen. Es bleibt eine Notwendigkeit, die schnell erledigt sein soll. Es soll ordentlich aussehen, ja, aber die ein oder anderen Staubkörner dürfen ruhig auch einmal länger verweilen…

Am vergangenen Samstag lag allerdings mal wieder ein terminloser Tag mit lediglich zwei Vorhaben vor mir: Putzen und Fernstudium. Ich hätte sicherlich wieder einen Putzsprint einlegen können, um dafür mehr Freizeit zu haben. Stattdessen entschied ich mich, die Sache einmal anders anzugehen und mir bewusst Zeit für unsere Wohnung zu nehmen. Kennt ihr diese Dinge, die merkwürdigerweise immer liegen bleiben? Der Tischläufer, der zwar schon längst gewaschen ist, aber immer noch nicht gebügelt. Die Besteckfächer, in denen sich die Krümel bereits häuslich fühlen. Der Wasserkocher, der mal wieder entkalkt werden müsste. Diese kleinen Dinge, die einfach nicht wichtig genug erscheinen, um sie im alltäglichen Stress unterzubringen. Doch manchmal mache ich mir sogar dann Stress, wenn ich eigentlich gar keinen haben müsste. Lege einen Putzsprint ein, obwohl mich niemand antreibt. Gehe an diesen liegengebliebenen Aufgaben vorbei, nur weil irgendeine Stimme in meinem Kopf sagt, dass etwas anderes immer wichtiger ist. Klar, wenn ich mir mehr Zeit fürs Aufräumen nehme habe ich weniger Zeit für andere Aktivitäten. Aber ob ich diese Zeit sinnvoll nutzen würde? Ob ich mich nicht vielleicht sogar entspannter fühle, wenn ich ungeliebte Aufgaben etwas weniger hektisch angehe?

Dieses mal ging ich also entspannt durch die Wohnung und erledigte nacheinander die Baustellen, die mir ins Auge fielen und die ich sonst gern beiseite schob. Ich wischte zum Beispiel nicht nur über das Badregal, sondern warf auch einen Blick in die Behälter, die sich in diesem Regal befinden. Leere Zahnpastatuben, angefangene Schminke, die ich eh nicht benutze – Warum nicht einfach weg damit? Da bemerkte ich wieder, was mich so sehr am Minimalismus-Gedanken begeisterte. Was für ein befreiendes Gefühl war es, nach kurzer Entmüllungs-Aktion, diese halbleeren Behälter zu sehen, in denen nun nur Sachen enthalten sind, die ich auch verwenden kann! Wie schön ist es, zu einer Zahnpastatube zu greifen und zu wissen, dass aus ihr auch etwas herauskommt. Es sind diese wenigen Handgriffe weniger, diese kleinen positiven Veränderungen, die in der Masse einen Unterschied machen. Ein Wasserkocher, der entkalkt ist? Da fühlt sich das Tee zubereiten doch viel schöner an. Ein sauberer Küchenschrank? Da schau ich viel lieber hinein.

Ich habe bei Weitem nicht alles sauber gemacht, was sauber gemacht werden müsste. Doch ich habe ein paar dieser Dinge erledigt, die mich unbewusst die ganze Zeit gestört haben. Meist erscheinen sie mir so klein und unbedeutend. Und doch belastet es, wenn ich jedes Mal beim Öffnen der Besteckschublade denke: „Mensch, diese Krümel! Die müssten eigentlich auch mal weg!“ (Apropos… Wo kommen die eigentlich her?)

Ich habe erkannt, dass es ein Privileg ist, sich Zeit zu nehmen. Eben auch fürs Putzen. Dieses Privileg werde ich vielleicht nicht immer haben und es wird wieder Phasen geben, in denen die Besteckkrümel das Unwichtigste auf der Welt sein werden. Aber wenn ich heute die Zeit geschenkt bekomme, meinen Kopf durch Aufräumen zu entlasten, damit er freier für anderes sein kann – warum dann nicht aufräumen?

Denn im Endeffekt geht es gar nicht darum, wie wichtig Putzen ist oder welche Priorität wir der Ordnung in unserer Wohnung einräumen. Es geht darum, angemessen auf die eigenen Bedürfnisse zu achten. Manchmal bedeutet es, dass Ordnung eine hohe Priorität hat, manchmal weniger (In Zeiten von Umzügen beispielsweise muss ich meine Ansprüche diesbezüglich deutlich herunterschrauben und meine Auftank-Oasen lieber außerhalb der Wohnung suchen). Doch wenn du etwas tun kannst

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, um dir mehr Freiheit im Kopf zu verschaffen, dann mach es! Sich Zeit für scheinbar Banales zu nehmen zahlt sich in Lebensbereichen aus, die wiederum höchste Konzentration verlangen. Sich Zeit zu nehmen für Dinge, die unwichtig erscheinen – das ist Luxus. Es entspannt, entschleunigt und gibt als Bonus auch noch Raum zum Nachdenken.

Nachdem ich meine Ordnungs-Aktion beendet hatte, setzte ich mich entspannt vor meine Studiums-Materialien. Hätte ich mir weniger Zeit für meine Wohnung genommen hätte ich womöglich nur mehr Youtube-Videos geschaut oder auf Instagram herumgescrollt statt produktiv etwas anderes zu machen. Nun war ich entspannt und produktiv zugleich gewesen. Und das nur, weil ich erkannt habe, dass auch „Unwichtiges“ mal wichtig sein darf und dass ich mich, so oft es geht, nicht selbst zur Hektik antreiben sollte.

Constanze

(Photo by Caroline Attwood on Unsplash)

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Veröffentlicht in Lifestyle, Motivierendes

Noch so ein Tipps-Artikel #Entschleunigen

In meiner Schulzeit hat sich Zeit immer gezogen wie Kaugummi. Kommt dir bekannt vor? Ja, sie verging schlicht zu langsam. Manchmal wollte ich einfach nur den Minutenzeiger packen und nach vorne schieben – es war als wäre er zu träge, diesen Job allein zu erledigen oder als wollte er mir eins auswischen, indem er länger an einer Stelle verharrte. Doch das war alles nur eine Illusion. Die Zeit verging in Wirklichkeit genauso wie sonst auch. Und ich schien diese Illusion nur zu verstärken, in dem ich immer wieder auf die Uhr starrte – in dem ich immer wieder über Zeit nachdachte.

Zeit. Was für eine verwirrende Dimension! In der Schule schien sie mir nur im Weg zu stehen. Ich hangelte mich von einer Unterrichtsstunde zur nächsten, immer auf den Nachmittag hinfiebernd. Wie wunderbar war es, wenn dann doch einmal eine interessante Stunde dabei war, die schnell verging. Eine Beschleunigung der Zeit, ja, das wünschte ich mir oft. Außer natürlich am Wochenende oder in den Ferien.

Es ist schon lustig. Im Gespräch mit einer Freundn fiel mir vor kurzem mal wieder auf, wie anders das jetzt ist. Genau genommen, wie anders es ist, seitdem ich die Schule verlassen habe. Ab da schien es sich schlagartig zu ändern. Die Zeit begann zu rasen und war kaum noch aufzuhalten! Und sie schien sich zunehmend zu beschleunigen.

Heute sitze ich oft da und frage mich, wo sie geblieben ist. Genau diese Beschleunigung, die ich mir damals gewünscht hatte, gefällt mir nun nicht mehr so gut. Ich verstehe zum Beispiel nicht, wie schon wieder über ein halbes Jahr 2017 vergangen sein konnte. Ich habe dieses halbe Jahr doch gar nicht so richtig gespürt. Ist in diesem Zeitraum überhaupt etwas Wichtiges passiert? Wenn ich genauer darüber nachdenke fällt mir ein, dass sogar sehr viel Wichtiges passiert ist. Also warum nehme ich das so nicht wahr?

Warum die Zeit „schneller“ vergeht

Es ist wohl für kaum jemanden etwas Neues, dass wir uns heutzutage in einer schnelllebigen Welt befinden (oder besser: in einem schnelllebigen Deutschland – auf die ganze Welt trifft das zum Glück noch nicht zu). Wir leben in einer Gesellschaft, in der alles immer schneller, besser und effizienter geschehen soll. Es gibt zwar schon einige Gegenbewegungen, aber grundsätzlich sind Ausbildung und Arbeitsleben doch nach wie vor sehr davon geprägt. Und nicht nur das – der sogenannte „Freizeitstress“ nimmt auch zu. Wir haben so unglaublich viele Möglichkeiten, schöne Erlebnisse zu sammeln und hasten selbst da von einem Termin zum nächsten.

Meine Eltern haben einmal gesagt, dass man sich früher, im Vergleich zu all den Möglichkeiten, die wir heute haben, einfach mehr gelangweilt hat. Das hat schlicht dazu gehört. Doch heute haben wir das irgendwie nicht mehr nötig. Oder haben wir vielleicht Angst davor?

Ich glaube, einer der schwerwiegendsten Gründe, warum im Erwachsenen-Leben die Zeit immer so schnell vergehen zu scheint, ist das Phänomen, dass wir auf bestimmte Ereignisse oder Deadlines hinleben. Egal, ob es etwas Positives ist, wie zum Beispiel eine große Feier oder das Abschließen einer Ausbildung, oder etwas Negatives, wie etwa das Vorbereiten eines Referats oder das Ende eines befristeten Jobs. Unser Alltag ist stark davon geprägt, dass wir Ereignisse in der Zukunft im Blick haben und unser ganzes Leben, wenn auch nur unbewusst, darauf ausrichten.

Bei mir sind das oft simple Dinge wie Urlaub, Weihnachten oder große Feiern. Vor dem Sommer fiebere ich zum Beispiel immer sehr auf den Sommer hin, weil dieser meist mit Urlaub und anderen schönen Erlebnissen verbunden ist. Die erste Hälfte des Jahres vergeht dadurch umso schneller, da ich sie gar nicht so bewusst wahrnehme. Während meines Studiums waren die Prüfungszeiten und Semesterferien meine Eckpunkte. Im Prinzip ist es jedoch ganz egal, was es ist, denn die Wirkung ist immer gleich: Oft werte ich die Zukunft höher als die Gegenwart, egal ob dies gute oder schlechte Dinge beinhaltet.

Bestimmt kennst du folgenden Spruch: „Lebe jeden Tag so als wäre es dein letzter.“ Für mich gehörte er schon lange in die Kategorie „kitschiger Sprüche“, die ich eigentlich nicht mehr hören wollte. Aber im Zusammenhang der Unterhaltung mit meiner Freundin fiel er mir wieder ein und ich musste zugeben, dass etwas Wahres an dieser Aussage dran ist. Doch ich möchte es noch einmal anders auf den Punkt bringen: Jeder Tag ist gleich wertvoll. Das ist es, was wir vergessen. Viel zu oft glauben wir, dass nur diese Tage wertvoll sind, an denen ein großes Ereignis stattfindet, an denen wir viele To-do‘s erledigen, an denen wir uns mit Freunden treffen, an denen wir Party machen, an denen wir endlich den Sprung auf der Karriereleiter schaffen, an denen wir Urlaub haben, … Du darfst diese Liste gern für dich fortsetzen. Für jeden wird sie ein wenig anders sein. Aber sei dabei wirklich ehrlich zu dir: Welche Tage bewertest du als wertvoll? Und wie viele sind es dagegen nicht?

Dann kannst du dir auch selbst ausrechnen, wie viele Tage du damit verbringst, nur auf diese wenigen „wertvollen“ Tage hinzufiebern. Versteh mich nicht falsch – ich spreche mich nicht dagegen aus, sich Ziele zu setzen und zu verfolgen. Ich bin sogar ein sehr großer Verfechter von Zielen. Sie sollen uns nutzen, jedoch nicht davon abhalten, jeden Tag in der Gegenwart zu leben. Es ist ein nerviges Gefühl, am Ende des Tages auf den Tag zurückschauen und ihn als negativ zu bewerten, nur weil wir nicht effektiv genug gewesen sind. Nur weil nicht viel „passiert“ ist. Unbewusst denken wir dann oft, dass der Tag nicht viel wert war.

Ich behaupte, wir leben so, weil wir manchmal Angst haben, einfach nur unseren „langweiligen“, „normalen“ Alltag zu spüren. Den wollen wir lieber gar nicht so bewusst wahrnehmen – das würde uns am Ende noch deprimieren. Doch wer sagt, dass langweiliger Alltag schlecht ist? Wir verlieren dadurch den Blick für die kleinen Besonderheiten im Leben, wie etwa ein leckeres Essen oder ein schönes Gespräch mit dem Partner. Und wir vergessen auch, wie gewinnbringend Langweile sein kann (Vielen Dank, auxkvisit, für diesen Gedankenanstoß!). Denn gerade sie führt uns manchmal zu den besten Gedanken, Ideen und Spinnereien. Wir nehmen all diese kleinen Dinge (die jedoch schnell zu größeren werden können!) dann nicht bewusst wahr, wir schätzen sie nicht bewusst. Und dann passiert es: Die Zeit ist auf einmal weg, bevor wir es überhaupt gemerkt haben.

Wie wir die Zeit „verlangsamen“ können

Ich glaube, dass wir ein Stück weit in der Lage sind, diesem Phänomen Einhalt zu gebieten. Bleib nicht bei dem Gedanken stehen „Ach, die Zeit rennt so – Ich komme nicht hinterher!“ und gib auf. Entschleunige stattdessen. Versuche, bewusst zu leben. Hier sind ein paar Vorschläge, wie das besser funktionieren könnte:

1.) Mach dir bewusst, welcher Tag heute ist. Führe dir das Datum bildlich vor Augen. Und dann freu dich einfach über diesen Tag. Sei dankbar, dass du ihn erleben darfst. Ich zum Beispiel freue mich am Anfang jeden Monats über die „1“ im Kalender. Für mich ist das wie ein kleiner Neuanfang. Oder heute freue ich mich zum Beispiel über den 04.08., einfach weil ich finde, dass das eine schöne Zahlenkombination ist… 

2.) Mach weniger Dinge gleichzeitig. Es ist sowieso nachgewiesen, dass Multitasking nicht wirklich funktioniert, also versuch es gar nicht erst. Wenn du zwei Dinge gleichzeitig tust, kannst du beide nicht bewusst wahrnehmen. Und nachdem du irgendwann frustriert aufgibst, ist schon zu viel Zeit vergangen. Eins meiner schwierigsten Übungen ist dabei tatsächlich Essen. Wenn ich allein esse, bin ich sehr versucht, den Fernseher oder mein Handy nebenher laufen zu lassen – und oft mache ich das auch. Ich mache es, weil ich Angst vor Langeweile habe. Bloß nicht einfach nur dasitzen, essen und denken! Aber immer öfter nehme ich mir bewusst vor, es zu lassen. Und es hat immer einen positiven Effekt: Ich entspanne mich und meine Gedanken haben die Möglichkeit, in Ruhe zu kreisen und auf gute Ideen zu kommen (okay, manchmal sind auch ein paar blöde Ideen dabei…).

3.) Führe irgendeine Art von Tagebuch. Ich persönlich führe kein regelmäßiges, ausführliches Tagebuch über die Ereignisse meines Alltags, aber ich habe jeden Monat eine Seite in meinem Bullet Journal*, auf der ich in genau einer Zeile jeden Tag zusammenfasse. Das kann zum Beispiel eine vorherrschende Gefühlslage des Tages sein oder eine kurze Auflistung der Dinge, die ich erlebt habe. Der Effekt ist, dass ich am Abend den Tag noch einmal in gewisser Weise würdige und bewusst Revue passieren lasse. Wenn ich am Ende des Monats dann die ganze Seite anschaue, bin ich meist ziemlich erstaunt darüber, was ich alles erlebt habe. Manchmal werte ich auch ganze Monate aus und entwerfe einen kleinen Ausblick für den nächsten Monat. Dabei ist mir wichtig, dass nicht nur große Ereignisse zum Tragen kommen, sondern auch neue Erkenntnisse und Gedankengänge, die ich in einem Monat gesammelt habe.

4.) Und noch einmal: Hab keine Angst vor Langweile. Hab keine Angst davor, im Bus nur aus dem Fenster zu starren oder im Wartezimmer des Arztes nur zu sitzen und zu warten. Ja, für mich ist schon das Warten an der Ampel eine kleine Entschleunigungs-Übung. Sag dir ganz bewusst: Es ist okay, dass ich jetzt nichts tue! Nutze die Zeit zum Durchatmen und zum Sortieren deiner Gedanken oder einfach nur zum Nichts-Denken – falls du das kannst. 😉

5.) Zum Thema Handy muss ich eigentlich gar nichts schreiben, oder? Ich glaube, wir wissen alle ganz genau, dass es uns viel zu oft davon abhält, in der Realität zu leben und diese bewusst wahrzunehmen. Kombiniere es mit Punkt 4) und lass es auf der Busfahrt einfach mal in der Tasche stecken oder schau nicht immer darauf, wenn du auf einer Feier bist, die dich eigentlich langweilst. Beobachte doch stattdessen die anderen Leute – häufig bietet das schon genügend Unterhaltung…

Hast du auch solche Strategien, um Zeit bewusster wahrzunehmen? In welchen Momenten fällt es dir am schwersten, konkret im hier und jetzt zu leben? Schreibt mir gern in den Kommentaren eure Gedanken dazu.

Sicher: Dass jeder Tag wertvoll ist, dass muss man erst einmal glauben. Ja, auch der Tag, an dem du von 8 bis 16 Uhr bei der Arbeit vorm Computer sitzt und danach chillend, essend oder fernsehschauend auf der Coach verbringst, ist in der Theorie genauso viel wert wie jeder andere. Warum sollte er es nicht sein? Allein schon dieser Gedanke reicht vielleicht aus, um deinen Alltag ein wenig anders zu gestalten oder um die Dinge, die du tust, bewusster wahrzunehmen und zu genießen.

Constanze

*ein Blog-Artikel zum Thema „Bullet Journal“ folgt bald!

(photo by Monoar)