Veröffentlicht in Aus dem Alltag, Gedanken

Ich bin so gern allein unter Menschen.

Heute habe ich Urlaub und verbringe ihn in Erfurt. Ich schlendere durch die immer wieder schöne Altstadt und frage mich erneut, warum ich eigentlich nicht öfter hier bin. Dann zeige ich aus Versehen im H&M meinen 2G-Nachweis vor, obwohl ich eigentlich ins Hugendubel (direkt daneben) will und merke erst als ich meinen Nachweis wieder einpacke, dass ich von Klamotten umgeben bin. Ich drehe eine obligatorische Runde, um das Personal nicht völlig an mir zweifeln zu lassen, und begebe mich dann schleunigst einen Laden weiter.

Eine Welt voller Worte

Innerlich atme ich auf. Eine kleine Klamotten-Shopping-Runde in Ehren, aber Bücher strahlen etwas für mich aus, was Kleidung niemals könnte. Seit langem realisiere ich wieder einmal

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, was eingebundene Worte für mich bedeuten. Ich habe das Gefühl, es trotz Buchvorlieben in den letzten Jahren irgendwie vergessen zu haben. Vergessen zu haben, dass Bücher mein Safe Space sind, damals in den Schulpausen und manchmal sogar geheim im Unterricht. Im Urlaub und abends, wenn ich längst schlafen müsste. Als Kind eine Flucht in andere Welten, als Erwachsene Worte voller Inspiration – und manchmal immer noch Flucht.

Eine Welt voller Worte hat einen positiven Einfluss auf mich, selbst wenn ich kein einziges der Bücher im Hugendubel berühren oder lesen würde. Aber noch viel besser ist es natürlich, hier und dort hineinzuschauen, manches desinteressiert zurückzulegen, in andere Welten kurz einzutauchen und von wenigem richtig gefesselt zu sein.

Es sind die besten Tage, an denen ich einen Spontankauf beschließe. Denn es sind keine Spontankäufe, die ich später hinterfrage, wie so manches mal bei einer Online-Bestellung. Wenn mich ein Buch im Buchladen packt, ist das Freundschaftsband geknüpft und es ist klar: Wir werden ein Stück des Weges gemeinsam gehen. Das ist eben nur möglich

, wenn man sich wirklich kennenlernt, mit Haut und Haar – Papier und Tinte, ganz real – nicht virtuell.

Allein für mich

Mit meiner neuen Errungenschaft schlendere ich also weiter durch Erfurt. Ich werfe ein paar Blicke in andere Geschäfte, aber eigentlich suche ich jetzt ein süßes Café oder Bistro, indem ich mich häuslich niederlassen und die ersten Kapitel lesen kann. Ich werde fündig, freue mich über ein warmes Getränk und eine Suppe. Es ist noch vor 12 Uhr und viele der Tische sind leer. Deswegen ergattere ich einen bei mir stets beliebten Fensterplatz und atme auf. Ehrlich gesagt hat es schon ein wenig Mut gekostet, allein in ein mir unbekanntes Café zu gehen und selbst herauszufinden, wo man hier wie bestellen muss und wer meinen 2G-Nachweis sehen will. Ich bin froh, ein Café mit Selbstbedienung und freundlichem Personal gefunden zu haben, dass mich dann aber nicht alle 15 Minuten an meinem Tisch stören wird. (Nichts gegen klassische Gastronomie! Aber eben alles zu seiner Zeit.)

Zusammen allein

Ich beginne zu lesen und komme an. Im Hintergrund läuft schöne, unaufdringliche Musik und immer mal wieder schaue ich aus dem Fenster. Dann, gegen 12:15 geschieht etwas, was ich erst nach ein paar Minuten bewusst registriere: Mehr Gäste kommen! Das Café wird belebter, Leute suchen Zuflucht für ihre Mittagspause oder einen Zwischenstopp bei ihrem Stadtbummel. Ich halte inne und merke, wie ich innerlich auflebe: Ich bin so gern allein unter Menschen. Auf einmal ergibt alles, was ich hier tue noch viel mehr Sinn – obwohl ich mit niemandem rede und nichts aktiv verändere. Auf einmal bin ich richtig glücklich, obwohl ich vorher nicht unglücklich war.

Am Tisch neben mir klappt ein junger Mann sein MacBook auf und beginnt zu arbeiten. In diesem Moment beschließe ich, trotz vorheriger Pläne vielleicht nicht all zu lang hier zu bleiben, noch einen Kaffee zu bestellen. Ich weiß nicht, ob der junge Mann es auch bemerkt hat, aber in meinen Augen haben wir beide gerade einen Pakt geschlossen.

Verbundenheit

Denn, so gern ich auch allein bin, so gern ich die Gesellschaft von Büchern liebe und lange allein durch die Stadt schlendern kann – so wenig würde all dies Sinn ergeben, wenn ich allein auf dieser Welt wäre. Viel schöner ist es, zusammen allein zu sein. Eine Beziehung zu den Menschen um mich herum zu spüren, auch wenn ich sie nicht kenne. Denn dafür sind wir Menschen geschaffen: Beziehungen.

Du kannst es nicht leugnen, egal wie gern du mit anderen redest oder nicht, egal wie schwer es dir fällt, an einen neuen Ort voller fremder Menschen zu gehen oder nicht. Egal, wie sozial du dich fühlst oder nicht. Wir brauchen die Verbundenheit mit anderen. Das kann ganz verschieden aussehen. Für mich hieß es an diesem Tag, eigentlich allein zu sein, aber eine unausgesprochene Beziehung zu den Menschen um mich herum zu spüren.

Und so las und schrieb ich weiter – mit der einzigen, aber bedeutenden Veränderung, dass ich mich innerlich verbunden fühlte.

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